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JahrhundertflutTief Bernd wütet über Deutschland
Der 14. Juli verändert für Tausende Menschen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz alles. Sommertage, an denen die Fluten, die nach dem Jahrhundertregen entstehen, nicht nur Existenzen und ganze Regionen vernichten, sondern auch mehr als 180 Menschen in den Tod reißen.
Auch fünf Feuerwehrleute sterben in den Fluten, als sie helfen wollten.
Auch fünf Feuerwehrleute sterben in den Fluten, als sie helfen wollten.
Jahrestag Jahrhunderthochwasser10 Tage im Juli 2021
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14. Juli 2021
14. Juli 2021Der Regen beginnt
14. Juli 2021 9 Uhr
Am Morgen des 14. Juli 2021 warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) erneut vor "extremem Unwetter" mit Dauerregen und Starkregen in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Schon am Montag warnte die Behörde vor Überflutungen – und informierte die Hochwasserzentralen der Länder.
In Köln setzen die prognostizierten Regenfälle um 9 Uhr morgens ein und werden bis 21 Uhr abends nicht mehr aufhören. Es werden Niederschlagsmengen zwischen 70 und 120 Liter pro Quadratmeter erwartet. In Staulagen sogar 160 Liter pro Quadratmeter. In Köln-Stammheim werden 154 Liter pro Quadratmeter gemessen.
In der Leitstelle der Feuerwehr Köln wird um 9 Uhr von Normal- auf Sonderbetrieb umgestellt, es sind 16 von 18 Disponentenplätzen besetzt.
In Köln setzen die prognostizierten Regenfälle um 9 Uhr morgens ein und werden bis 21 Uhr abends nicht mehr aufhören. Es werden Niederschlagsmengen zwischen 70 und 120 Liter pro Quadratmeter erwartet. In Staulagen sogar 160 Liter pro Quadratmeter. In Köln-Stammheim werden 154 Liter pro Quadratmeter gemessen.
In der Leitstelle der Feuerwehr Köln wird um 9 Uhr von Normal- auf Sonderbetrieb umgestellt, es sind 16 von 18 Disponentenplätzen besetzt.
14. Juli 202111 Uhr
Gegen 11 Uhr wird Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr ausgelöst. Das bedeutet, dass stadtweit alle Gerätehäuser besetzt werden. Inzwischen wurden 55 Einsätze abgearbeitet. Dazu gehören vollgelaufene Keller, überflutete Unterführungen und in Lövenich muss ein Indoorspielplatz von Wasser befreit werden.
Dort hatte die Entwässerung versagt und Regenwasser ist in das Gebäude eingedrungen.
14. Juli 202112 Uhr
Die Einsatzzahlen der Feuerwehr Köln steigen zwischenzeitlich stark an. Zwischen 11 und 12 Uhr rücken die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte rund 100 Mal aus.
Insgesamt wurden der Feuerwehr bislang 180 wetterbedingte Einsätze gemeldet: So muss im Maarweg ein Auto aus einer überfluteten Unterführung geborgen werden, vielerorts sind Keller und Straßen vollgelaufen. Verletzt wurde bislang niemand.
Es sind alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr und vereinzelt Einheiten der Berufsfeuerwehr im Einsatz, um die Wasserschäden zu beseitigen.
Insgesamt wurden der Feuerwehr bislang 180 wetterbedingte Einsätze gemeldet: So muss im Maarweg ein Auto aus einer überfluteten Unterführung geborgen werden, vielerorts sind Keller und Straßen vollgelaufen. Verletzt wurde bislang niemand.
Es sind alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr und vereinzelt Einheiten der Berufsfeuerwehr im Einsatz, um die Wasserschäden zu beseitigen.
14. Juli 202120:15 Uhr
Nach einer kurzen Entspannung am Nachmittag steigen die Einsatzzahlen seit etwa 17 Uhr wieder deutlich an. Bisher haben die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte bereits 1.000 Einsätze absolviert, weitere 700 liegen noch an und werden sukzessive nach Priorisierung abgearbeitet.
Die Freiwillige Feuerwehr Köln befindet sich seit den Mittagsstunden mit allen verfügbaren Kräften im Dauereinsatz. Zusätzlich unterstützt das Technische Hilfswerk (THW) im Stadtgebiet Köln. Bisher wurde niemand im Zusammenhang mit dem Unwetter verletzt.
Einsatzschwerpunkte sind vollgelaufene Keller, überspülte Straßen sowie geflutete Unterführungen im gesamten Stadtgebiet. Vereinzelt gibt es umgestürzte Bäume und Astbruch. Die Überflutungen führen vereinzelt zu Straßensperrungen im gesamten Stadtgebiet.
Auch das Umland haben die heftigen und dauerhaften Niederschläge schwer getroffen: So erfolgte aus Aachen am frühen Abend die Anforderung zur Unterstützung bei wetterbedingten Einsätzen. Hierzu wurde eine sogenannte Einsatzbereitschaft alarmiert, die sich aus Einsatzkräften des Rhein-Erft-Kreises und der Feuerwehr Köln zusammensetzen.
Daneben hat der Kreis Ahrweiler die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Köln mit einem Hubschrauber angefordert.
Die Freiwillige Feuerwehr Köln befindet sich seit den Mittagsstunden mit allen verfügbaren Kräften im Dauereinsatz. Zusätzlich unterstützt das Technische Hilfswerk (THW) im Stadtgebiet Köln. Bisher wurde niemand im Zusammenhang mit dem Unwetter verletzt.
Einsatzschwerpunkte sind vollgelaufene Keller, überspülte Straßen sowie geflutete Unterführungen im gesamten Stadtgebiet. Vereinzelt gibt es umgestürzte Bäume und Astbruch. Die Überflutungen führen vereinzelt zu Straßensperrungen im gesamten Stadtgebiet.
Auch das Umland haben die heftigen und dauerhaften Niederschläge schwer getroffen: So erfolgte aus Aachen am frühen Abend die Anforderung zur Unterstützung bei wetterbedingten Einsätzen. Hierzu wurde eine sogenannte Einsatzbereitschaft alarmiert, die sich aus Einsatzkräften des Rhein-Erft-Kreises und der Feuerwehr Köln zusammensetzen.
Daneben hat der Kreis Ahrweiler die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Köln mit einem Hubschrauber angefordert.
Dr. Volker Ruster Deichbruch in Esch
14. Juli/15. Juli
In Bocklemünd/Mengenich entdeckt die Feuerwehr gegen 21.30 Uhr die Leiche einer 72-Jährigen in einem vollgelaufenen Keller – die Polizei nimmt die Ermittlungen zur Todesursache auf.
In Longerich wird um 23.30 Uhr die Leiche eines 54-Jährigen ebenfalls in einem vollgelaufenen Keller gefunden. Auch hier nimmt die Polizei Ermittlungen zur Todesursache auf.
In Leverkusen evakuieren Rettungskräfte mit einem Patiententransportzug (PTZ10) Altenheime und Krankenhäuser. Außerdem sichert der Kölner Feuerwehrkran einen Gastank.
In Longerich wird um 23.30 Uhr die Leiche eines 54-Jährigen ebenfalls in einem vollgelaufenen Keller gefunden. Auch hier nimmt die Polizei Ermittlungen zur Todesursache auf.
In Leverkusen evakuieren Rettungskräfte mit einem Patiententransportzug (PTZ10) Altenheime und Krankenhäuser. Außerdem sichert der Kölner Feuerwehrkran einen Gastank.
15. Juli 2021
15. Juli 2021Die überörtliche Hilfe läuft an
15. Juli 20217 Uhr
Bis 7 Uhr morgens gingen 9.147 Notrufe in der Leitstelle der Feuerwehr Köln ein. In einer normalen Nacht sind es rund 100.
Zum Schichtwechsel waren 1.216 Einsätze noch nicht abgearbeitet. Und es kommen minütlich Weitere hinzu.
Zum Schichtwechsel waren 1.216 Einsätze noch nicht abgearbeitet. Und es kommen minütlich Weitere hinzu.
15. Juli 202111 Uhr
Das Einsatzaufkommen im Zusammenhang mit dem Starkregen ist unverändert hoch. Die Feuerwehr Köln ist weiter im Dauereinsatz – nicht nur in Köln, sondern auch im Umland.
Rund 200 Kräfte der Berufsfeuerwehr und 220 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr haben bislang 2.178 Einsätze abgearbeitet. 1.092 Einsätze sind noch offen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Ich danke allen, die seit eineinhalb Tagen unermüdlich arbeiten, um diese Lage zu meistern – zum Teil unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Ich bitte alle Kölner*innen, sich gegenseitig dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird und gefahrlos geleistet werden kann.“
Die Leitstelle arbeitet weiterhin in Vollbesetzung. Das Anrufaufkommen ist noch immer sehr hoch, es kommt weiterhin zu Wartezeiten. Der Stab der Feuerwehr Köln arbeitet mit Hochdruck an der Koordinierung der Lage.
Um die Notrufnummer 112 für medizinische Notfälle, Brände etc. freizuhalten, hat die Feuerwehr für alle Wasserschäden (vollgelaufene Keller und Wohnungen etc.) eine Sondernummer eingerichtet. Das Telefon wird durch Kräfte des Fernmeldedienstes und der Feuerwehrschule besetzt.
Rund 200 Kräfte der Berufsfeuerwehr und 220 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr haben bislang 2.178 Einsätze abgearbeitet. 1.092 Einsätze sind noch offen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Ich danke allen, die seit eineinhalb Tagen unermüdlich arbeiten, um diese Lage zu meistern – zum Teil unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Ich bitte alle Kölner*innen, sich gegenseitig dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird und gefahrlos geleistet werden kann.“
Die Leitstelle arbeitet weiterhin in Vollbesetzung. Das Anrufaufkommen ist noch immer sehr hoch, es kommt weiterhin zu Wartezeiten. Der Stab der Feuerwehr Köln arbeitet mit Hochdruck an der Koordinierung der Lage.
Um die Notrufnummer 112 für medizinische Notfälle, Brände etc. freizuhalten, hat die Feuerwehr für alle Wasserschäden (vollgelaufene Keller und Wohnungen etc.) eine Sondernummer eingerichtet. Das Telefon wird durch Kräfte des Fernmeldedienstes und der Feuerwehrschule besetzt.
15. Juli 202116:45 Uhr
Die haupt- und ehrenamtlichen Rettungskräfte haben 2.907 Einsätze absolviert, rund 1.000 sind noch nicht abgearbeitet. Während sich die Lage in Köln langsam entspannt, leisten die Einsatzkräfte im Umland verstärkt Hilfe.
So können vier Vermisste in Erftstadt-Bliesheim durch die Kölner Strömungsretter gerettet werden: Am Morgen gerieten in Erftstadt zwei Personen ins Wasser. Zwei Feuerwehrleute der örtlichen Feuerwehr wollten Hilfe leisten und gerieten dabei selbst in Not. Alle vier Personen konnten sich an Ästen und Treibgut festhalten. Aus Köln wurden die Strömungsretter mit dem Rettungshubschrauber zur Einsatzstelle gebracht. Die Einsatzfahrzeuge kamen aufgrund der zerstörten Infrastruktur nicht direkt bis zum Einsatzort. Bei der Rettung musste sich ein Strömungsretter mit einer im Wasser ausharrenden Person mehrere hundert Meter abtreiben lassen, bevor beide mittels Winde in den Hubschrauber gehoben werden konnten. Die weiteren Personen wurden durch Hubschrauber und Rettungsboote gerettet.
Die gesamte Rettungsaktion hat rund drei Stunden gedauert, ein Kölner Feuerwehrmann wurde dabei verletzt. Die Kölner Strömungsretter und der Intensivtransporthubschrauber „Christoph Rheinland“ bleiben weiter vor Ort im Einsatz.
So können vier Vermisste in Erftstadt-Bliesheim durch die Kölner Strömungsretter gerettet werden: Am Morgen gerieten in Erftstadt zwei Personen ins Wasser. Zwei Feuerwehrleute der örtlichen Feuerwehr wollten Hilfe leisten und gerieten dabei selbst in Not. Alle vier Personen konnten sich an Ästen und Treibgut festhalten. Aus Köln wurden die Strömungsretter mit dem Rettungshubschrauber zur Einsatzstelle gebracht. Die Einsatzfahrzeuge kamen aufgrund der zerstörten Infrastruktur nicht direkt bis zum Einsatzort. Bei der Rettung musste sich ein Strömungsretter mit einer im Wasser ausharrenden Person mehrere hundert Meter abtreiben lassen, bevor beide mittels Winde in den Hubschrauber gehoben werden konnten. Die weiteren Personen wurden durch Hubschrauber und Rettungsboote gerettet.
Die gesamte Rettungsaktion hat rund drei Stunden gedauert, ein Kölner Feuerwehrmann wurde dabei verletzt. Die Kölner Strömungsretter und der Intensivtransporthubschrauber „Christoph Rheinland“ bleiben weiter vor Ort im Einsatz.
15. Juli 202116:45 Uhr
Die Einsatzschwerpunkte in Köln bleiben weiterhin vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und vollgelaufene Unterführungen. Einheiten des THW unterstützen die Pumparbeiten im Stadtgebiet. Im Einsatz sind 380 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, 150 Kräfte der Hilfsorganisationen, 225 Kräfte der Berufsfeuerwehr und rund 50 Kräfte des THW.
Zur Verarbeitung des Einsatzgeschehens, vor allem für die Kräfte, die im Kreis Euskirchen eingesetzt sind, leisten speziell ausgebildete Teams psychosoziale Unterstützung (PSU).
Zur Verarbeitung des Einsatzgeschehens, vor allem für die Kräfte, die im Kreis Euskirchen eingesetzt sind, leisten speziell ausgebildete Teams psychosoziale Unterstützung (PSU).
16. Juli 2021
16. Juli 20219 Uhr
Gegen 9:20 Uhr melden Anrufende auf Höhe des Kennedy Ufers eine Person im Rhein. Daraufhin entsendet die Leitstelle Rettungsboot, Rettungswagen, Löschfahrzeuge und Rettungshubschrauber zum gemeldeten Ort. Dort finden die Einsatzkräfte eine Frau und ihren Hund im Wasser treibend vor. Die Frau war wohl ihrem Hund hinterhergesprungen, der zuvor ins Wasser gefallen war. Polizeikräfte hatten die Frau bereits mittels Seilen vor dem Abtreiben gesichert. Das Rettungsboot der Feuerwehr rettet sie aus den Fluten und bringt sie zur Mole, wo sie von einem Notarzt gesichtet wird. Frau und Hund sind triefnass, aber unverletzt. In der Feuerlöschbootstation kann sie in trockene Kleidung wechseln und schließlich nach Hause gehen.
16. Juli 202110 Uhr
Nach einer kurzen Unterbrechung in der Nacht sind ehren- und hauptamtliche Feuerwehrkräfte wieder stadtweit im Einsatz. Absolviert haben sie bis gestern Abend mehr als 3.000 Einsätze, 718 sind noch offen. Es gibt fünf Schwerpunkteinsätze in Köln: Die Haltestelle Geldernstraße ist meterhoch überflutet, in der von-Bodelschwinghstraße stehen 300.000 Liter in einem Keller, auch die S-Bahnunterführung in der Vitalisstraße ist überflutet, in der Sporthochschule Müngersdorf steht ein Technikraum unter Wasser und in der Emmy-Nöthen-Straße ist eine 40 Mal 20 Meter große Fläche etwa ein bis zwei Meter überflutet.
Die Freiwilligen Feuerwehren sind in Schichten im Stadtgebiet im Einsatz. Ebenfalls seit dem 15. Juli sind auch die Auszubildenden der Feuerwehrschule im Einsatz, um vor allem Keller leer zu pumpen.
Darüber hinaus wird auch im Umland weiter unterstützt. Im Rhein-Erft-Kreis wurde der Fahrer eines Autos von den Höhenrettern und dem Rüstzug der Kölner Feuerwehr gerettet, dessen Auto auf einer unterspülten Straße verunglückte. Außerdem bleiben die Kölner Strömungsretter weiter in Erftstadt im Einsatz. Allein gestern konnten sie elf Personen aus den überfluteten eingeschlossenen Gebieten retten.
Über das Gefahrentelefon gingen seit dem 15. Juli 10 Uhr rund 1.100 Anrufe ein. Der Notruf wurde seit Mittwoch mehr als 11.500 Mal gewählt.
Die Stadt Köln beobachtet die Lage im Umland und prüft weitere Unterstützungsmaßnahmen.
Die Freiwilligen Feuerwehren sind in Schichten im Stadtgebiet im Einsatz. Ebenfalls seit dem 15. Juli sind auch die Auszubildenden der Feuerwehrschule im Einsatz, um vor allem Keller leer zu pumpen.
Darüber hinaus wird auch im Umland weiter unterstützt. Im Rhein-Erft-Kreis wurde der Fahrer eines Autos von den Höhenrettern und dem Rüstzug der Kölner Feuerwehr gerettet, dessen Auto auf einer unterspülten Straße verunglückte. Außerdem bleiben die Kölner Strömungsretter weiter in Erftstadt im Einsatz. Allein gestern konnten sie elf Personen aus den überfluteten eingeschlossenen Gebieten retten.
Über das Gefahrentelefon gingen seit dem 15. Juli 10 Uhr rund 1.100 Anrufe ein. Der Notruf wurde seit Mittwoch mehr als 11.500 Mal gewählt.
Die Stadt Köln beobachtet die Lage im Umland und prüft weitere Unterstützungsmaßnahmen.
16. Juli 202115:30 Uhr
In Köln wird die U-Bahnstation Geldernstraße durch Kräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks ausgepumpt.
Die Stadt Köln erhält ein Hilfeersuchen der Bürgermeisterin von Erftstadt, Carolin Weitzel. Es müssen einige Bewohner*innen kurzfristig evakuiert werden. In Köln wird daraufhin Platz und Versorgung für 200 Geflüchtete aus den Katastrophengebieten in Unterkünften der Stadt geschaffen. 123 Geflüchtete wurden in städtischen Einrichtungen und in Hotels untergebracht. 13 pflegebedürfte Personen aus dem Katstrophengebiet sind in den Sozialbetrieben Köln (SBK) untergebracht. Vor Ort werden die evakuierten Bewohner*innen aus Erftstadt vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) unmittelbar verpflegt.
„Es selbstverständlich, dass wir besonders betroffenen Bewohner*innen aus dem Nachbarkreis Rhein-Erft nach diesem Katastrophenfall auf schnellstem Wege helfen und sie unterstützen“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Die Stadt Köln erhält ein Hilfeersuchen der Bürgermeisterin von Erftstadt, Carolin Weitzel. Es müssen einige Bewohner*innen kurzfristig evakuiert werden. In Köln wird daraufhin Platz und Versorgung für 200 Geflüchtete aus den Katastrophengebieten in Unterkünften der Stadt geschaffen. 123 Geflüchtete wurden in städtischen Einrichtungen und in Hotels untergebracht. 13 pflegebedürfte Personen aus dem Katstrophengebiet sind in den Sozialbetrieben Köln (SBK) untergebracht. Vor Ort werden die evakuierten Bewohner*innen aus Erftstadt vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) unmittelbar verpflegt.
„Es selbstverständlich, dass wir besonders betroffenen Bewohner*innen aus dem Nachbarkreis Rhein-Erft nach diesem Katastrophenfall auf schnellstem Wege helfen und sie unterstützen“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
17. Juli
17. Juli 2021
Das Kölner Einsatzgeschehen hat sich inzwischen wieder normalisiert. Die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Köln haben von Mittwoch bis Freitag insgesamt 3.750 Einsätze mit Bezug zur Unwetterlage absolviert.
Der Fernmeldedienst betreibt im ELW 2 eine abgesetzte Betriebs-und Führungsstelle für das Sachgebiet „Personal S1“ des Stabes der Feuerwehr Köln. Es wurden vier Arbeitsplätze für die Sachbearbeitung mit PC, Telefon und Internetverbindung sowie die Möglichkeit der Kommunikation via Funk bereitgestellt. Außerdem unterstützen die ehrenamtlichen Mitglieder des FMD die Feuerwehreinsatzleitung mit den Funktionen Sichter*innen, Melder*innen und in der Telefonzentrale.
Der Fernmeldedienst betreibt im ELW 2 eine abgesetzte Betriebs-und Führungsstelle für das Sachgebiet „Personal S1“ des Stabes der Feuerwehr Köln. Es wurden vier Arbeitsplätze für die Sachbearbeitung mit PC, Telefon und Internetverbindung sowie die Möglichkeit der Kommunikation via Funk bereitgestellt. Außerdem unterstützen die ehrenamtlichen Mitglieder des FMD die Feuerwehreinsatzleitung mit den Funktionen Sichter*innen, Melder*innen und in der Telefonzentrale.
Erftstadt
Zusätzlich ist ein Patiententransportzug (PTZ10) der Kölner Hilfsorganisationen und der Mannschaftsbus (M-Bus) der Feuer- und Rettungswache 7 (Porz) ebenfalls auf dem Weg nach Erftstadt. Es soll ein Altenheim evakuiert werden.
Auch im Einsatz befindet sich die Einheit „Drohne“ der Löschgruppe Langel/Rheinkassel im Betrieb und wird bis zum Einbruch der Dunkelheit dort tätig sein. Nach wie vor unterstützen drei Feuerwehrangehörige die Fernmelder der Stadt Erftstadt. Eine Führungsfunktion der Berufsfeuerwehr Köln ist ebenfalls noch im Einsatz.
Auch im Einsatz befindet sich die Einheit „Drohne“ der Löschgruppe Langel/Rheinkassel im Betrieb und wird bis zum Einbruch der Dunkelheit dort tätig sein. Nach wie vor unterstützen drei Feuerwehrangehörige die Fernmelder der Stadt Erftstadt. Eine Führungsfunktion der Berufsfeuerwehr Köln ist ebenfalls noch im Einsatz.
Bonn/Ahrweiler
Die mobile Führungsunterstützung wird zur Unterstützung in den Einsatzabschnitt zur AKNZ nach Ahrweiler verlegt.
Aachen/Stolberg
In Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln wird von der Einsatzleitung Aachen ein Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) angefordert. Hintergrund: Es soll eine Belüftung des Rathauses durchgeführt werden, um die Verwaltung wieder in Betriebsbereitschaft zu versetzen.
Hückeswagen/ATF 3
Vom Oberbergischen Kreis wird die Analytische Task Force (ATF) Köln angefordert. Auf der Wupper schwimmt ein bisher nicht näher identifizierter Öl/Wachsfilm und droht in die Wuppertalsperre einzufließen.
18. Juli
18. Juli 2021Erftstadt
Eine Führungsfunktion der Feuerwehr Köln unterstützt in der örtlichen Einsatzleitung. Eine weitere Führungsfunktion leitet den Einsatz von zwei Zügen der Freiwilligen Feuerwehr Köln (Wasserunterstützung) im Einsatzabschnitt „Bürgerhilfe“.
Bonn/Ahrweiler
Zur Amtshilfe der Feuerwehren Bonn und Ahrweiler unterstützen vier Führungskräfte der Feuerwehr Köln die Arbeit der örtlichen Einsatzleitung.
PSNV/PSU
Für die zu erwartende Nachsorge von Einsatzkräften, die vor Ort Hilfe geleistet haben oder persönlich von dem Unwetter betroffen sind, ist ein Einsatzabschnitt zur psychosozialen Unterstützung eingerichtet worden. Neben der überörtlichen Unterstützung in Erftstadt und Euskirchen ist ein Nachsorgeangebot für Einsatzkräfte der FW Köln vorbereitet.
19. Juli
19. Juli 2021Bereitstellungsraum Nürburgring
Die Einsatzlage in Köln hat sich normalisiert, die Hilfe für die umliegenden Gemeinden geht indes weiter: 108 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Köln und der Malteser Köln sind in Kreis Ahrweiler eingetroffen. Vom Bereitstellungsraum Nürburgring aus werden die Einheiten von der zuständigen Einsatzleitung eingesetzt. Der Kreis Ahrweiler gehört zu den am schlimmsten von den Unwettern betroffenen Gebieten.
Erftstadt
In Erftstadt ist die Feuerwehr Köln weiterhin tätig. Rund 50 Kräfte sind bei Pump- und Aufräumarbeiten im Schadensgebiet im Einsatz. Ein Feuerwehrmann unterstützt die Einsatzleitung und sechs weitere Kräfte sind als PSU-Team (Psychosoziale Unterstützung) im Katastrophengebiet tätig.
20. Juli
Erftstadt
Eine Führungsfunktion der Berufsfeuerwehr Köln unterstützt in Erftstadt in der örtlichen Einsatzleitung. Ein Zug der Freiwilligen Feuerwehr Köln (Wasserunterstützung) ist vor Ort im Einsatz. Der Wasserschadenszug Köln wurde dem Einsatzabschnitt Standardmaßnahmen zugeteilt und befindet sich im Lenzbetrieb. Der Einsatz wird vermutlich bis zum Einsatzende um 18 Uhr andauern.
Bonn/Ahrweiler
Auch eine Woche nach den verheerenden Überflutungen sind Gebiete in Rheinland-Pfalz noch immer teilweise oder ganz vom Internet und Mobilfunk abgeschnitten. Mithilfe von Tesla schafft das Land Rheinland-Pfalz nun Abhilfe: Der Fernmeldedienst der Feuerwehr Köln hat dazu am Dienstag, 20. Juli, im stark betroffenen Ahrtal 12 Starlink-Satellitenschüsseln aufgebaut. So können sich betroffene Personen einwählen und einen Internetzugang erhalten.
Der Zugang ist kostenlos.
Der Zugang ist kostenlos.
ATF BBK
Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) alarmierte die ATF Köln für den 21. Juli zum Aufbau eines Labors an der AKNZ zur Abarbeitung einer CBRN-Lage. Der Aufbau des Labors ist in Planung, ein Vorauskommando bestehend aus dem ELW der ATF Köln und drei ausgebildeten Kräften ist im AKNZ eingetroffen, um vor Ort die Anforderungen zu prüfen.
Kreis Euskirchen
Die Einsatzleitung des Kreis‘ Euskirchen hat zwei NRW-Einsatzeinheiten zur überörtlichen Unterstützung angefordert. In der Stadt Schleiden werden eingeschlossene Personen vermutet. Die Einsatzeinheiten sollen bei der Erkundung und Rettung dieser Personen unterstützen.
22. Juli
Erftstadt
Der Einsatzabschnitt „Sandsäcke“ wird in Zusammenarbeit mit der StEB Köln temporär in Betrieb genommen. Es konnten in der Nacht rund 1.500 Sandsäcke auf zwei Wechselladern in acht Gitterboxen zur Feuerwehr Erftstadt geliefert werden.
Eine Führungsfunktion der Feuerwehr Köln unterstützt in der örtlichen Einsatzleitung. Es sind zwei Wasserschadenszüge mit insgesamt 30 Feuerwehrleuten im Einsatz.
Der Fernmeldedienst ist mit zwei Kradmeldern im Einsatz. Zum Erhalt des Grundschutzes in Erftstadt-Blessem wurde eine Drehleiter mit drei Feuerwehrleuten angefordert und ist vor Ort.
Am 22. Juli wurde eine Einheit MoFüST (Mobile Führungsstelle) Stufe 2 auf Anforderung der Bezirksregierung Köln entsandt, um den Einsatzabschnitt „Dammbau Kieswerk“ zu unterstützen. Die 14 Kräfte sind als komplett autarker Führungsstab mit Einsatzleitwagen in dem Abschnitt eingesetzt.
Eine Führungsfunktion der Feuerwehr Köln unterstützt in der örtlichen Einsatzleitung. Es sind zwei Wasserschadenszüge mit insgesamt 30 Feuerwehrleuten im Einsatz.
Der Fernmeldedienst ist mit zwei Kradmeldern im Einsatz. Zum Erhalt des Grundschutzes in Erftstadt-Blessem wurde eine Drehleiter mit drei Feuerwehrleuten angefordert und ist vor Ort.
Am 22. Juli wurde eine Einheit MoFüST (Mobile Führungsstelle) Stufe 2 auf Anforderung der Bezirksregierung Köln entsandt, um den Einsatzabschnitt „Dammbau Kieswerk“ zu unterstützen. Die 14 Kräfte sind als komplett autarker Führungsstab mit Einsatzleitwagen in dem Abschnitt eingesetzt.
Stolberg
Seit dem 20. Juli ist der Abrollcontainer „Kulturgutschutz“ im Einsatz. Das Stolberger Stadtarchiv wurde durch das Hochwasser komplett überschwemmt. Im Container „Kulturgutschutz“ wird das geborgene beschädigte Kulturgut aus den Archiven der Stadt grob gereinigt und verpackt, um ein weiteres Bearbeiten an geeigneter Stelle zu ermöglichen. Dieser Einsatz ist die Premiere dieses bundesweit einmaligen Einsatzmittels.
Es handelt sich bei dem Container um einen sogenannten Abrollbehälter, der auf ein Fahrzeug der Feuerwehr geladen, zum Einsatzort gebracht und dort „abgerollt“ werden kann. Er dient als mobiler Arbeitsraum und als Lagerbehältnis für Materialien, die für den Einsatz bei einem Schadensereignis notwendig sind. So kann bei einer Havarie mit der Erstversorgung von beschädigtem schriftlichem Kulturgut ohne Zeitverzögerung direkt vor Ort begonnen werden.
Personell wird der Container „Kulturgutschutz“ durch Mitarbeiter*innen des Kölner Historischen Archivs und der Feuerwehr unterstützt. Das Heraustragen der Archivalien erfolgt mit Unterstützung der Bundeswehr.
Ebenfalls in Stolberg unterstützen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr die Belüftungsmaßnahmen im Europatunnel und dem Rathaus. Eine Führungskraft der Feuerwehr Köln unterstützt im Stab.
Es handelt sich bei dem Container um einen sogenannten Abrollbehälter, der auf ein Fahrzeug der Feuerwehr geladen, zum Einsatzort gebracht und dort „abgerollt“ werden kann. Er dient als mobiler Arbeitsraum und als Lagerbehältnis für Materialien, die für den Einsatz bei einem Schadensereignis notwendig sind. So kann bei einer Havarie mit der Erstversorgung von beschädigtem schriftlichem Kulturgut ohne Zeitverzögerung direkt vor Ort begonnen werden.
Personell wird der Container „Kulturgutschutz“ durch Mitarbeiter*innen des Kölner Historischen Archivs und der Feuerwehr unterstützt. Das Heraustragen der Archivalien erfolgt mit Unterstützung der Bundeswehr.
Ebenfalls in Stolberg unterstützen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr die Belüftungsmaßnahmen im Europatunnel und dem Rathaus. Eine Führungskraft der Feuerwehr Köln unterstützt im Stab.
Rheinland-Pfalz
Die Analytische Task Force des Bundes (ATF) unterstützt das Land Rheinland-Pfalz im CBRN-Schutz und kontrolliert derzeit das Katastrophengebiet entlang der Ahr auf gefährliche CBRN-Stoffe. Dazu gehören auch drei Kräfte der ATF Köln, die rund um die Uhr im Schichtbetrieb die Arbeit unterstützen. Dabei ist auch das mobile Labor.
24. Juli
Erftstadt-BlessemSicherung der Kiesgrube
Seit dem 23. Juli arbeiten Bundeswehr, Feuerwehr, THW und DLRG mit einem Großaufgebot an Kräften, Technik und Material daran, den Durchbruch der Erft in die Kiesgrube Erftstadt-Blessem mit einem provisorischen Damm zu schließen.
Die Bundeswehr bringt dafür mit Hubschraubern sogenannte Big Packs mit Kies und setzt sie in die Bruchstätte. Gleichzeitig pumpt die Feuerwehr das Wasser in das mehrere Meter höher gelegene Flussbett zurück, das seit dem Durchbruch trocken lag.
Auch die Feuerwehr Köln unterstützt die Maßnahmen mit einer mobilen Führungskomponente, die einen Einsatzabschnitt übernommen hat. Seit Freitag sind täglich rund zehn Kölner Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr vor Ort.
Die Bundeswehr bringt dafür mit Hubschraubern sogenannte Big Packs mit Kies und setzt sie in die Bruchstätte. Gleichzeitig pumpt die Feuerwehr das Wasser in das mehrere Meter höher gelegene Flussbett zurück, das seit dem Durchbruch trocken lag.
Auch die Feuerwehr Köln unterstützt die Maßnahmen mit einer mobilen Führungskomponente, die einen Einsatzabschnitt übernommen hat. Seit Freitag sind täglich rund zehn Kölner Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr vor Ort.
Bilanz
Mit 3.750 Einsätzen allein auf Kölner Stadtgebiet gehört der Starkregen von „Tief Bernd“ zum größten Einsatz des Jahres 2021. Während Köln noch glimpflich davon kam, sterben im Sommer 2021 mehr als 180 Menschen durch das Hochwasser. Viele werden verletzt, verlieren ihr Haus, manch einer seine ganze Existenz.
Der 14. Juli und seine Folgen haben viel verändert – Schutzkonzepte werden überdacht, Warnsysteme modernisiert und ausgebaut, der Bevölkerungsschutz gestärkt.
Der Wiederaufbau der betroffenen Gebiete im Ahrtal, in Erftstadt, in Bad Münstereifel wird noch Jahre dauern.
Der 14. Juli und seine Folgen haben viel verändert – Schutzkonzepte werden überdacht, Warnsysteme modernisiert und ausgebaut, der Bevölkerungsschutz gestärkt.
Der Wiederaufbau der betroffenen Gebiete im Ahrtal, in Erftstadt, in Bad Münstereifel wird noch Jahre dauern.
Bilanz
Bilanz Tief Bernd für die Feuerwehr Köln
18.382 Einsatzstunden der Feuerwehr Köln während und in Folge von Tief Bernd
14.745 davon war allein die Freiwillige Feuerwehr Köln im Einsatz.
14.745 davon war allein die Freiwillige Feuerwehr Köln im Einsatz.
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